Sieben Jahre SAP S/4HANA  – eigentlich ein Grund zu feiern.
Konnten Bestandskunden das SAP S/4HANA Datenmodell anfangs unentgeltlich nutzen, wurden später 9.000 Euro Listenpreis fällig. Nun entfällt diese Möglichkeit. Es gibt für alle Kunden, die diese Lizenz bislang noch nicht erworben haben, nur noch die Möglichkeit der sogenannten Contract Conversion.

Das wird häufig richtig teuer:
Durch den Wechsel von der bislang nutzungs- auf die neue berechtigungsbasierte Lizenzierung steigt der Lizenzbedarf bei vielen Kunden dramatisch.

Bisher sehr großzügig angelegte Berechtigungsmodelle können oft nicht oder nur sehr aufwendig geändert werden. Oder es gibt einzelne, unbedingt notwendige Berechtigungen, die teure Lizenztypen erfordern. Als „Betrug an SAP-Kunden“ bezeichnete dies ein ehemaliger DSAG-Vorstand im Mai 2023 öffentlich. Deutliche Worte.

Die neuen SAP S/4-Lizenzprodukte, die bei vielen SAP-Kunden zusätzlich zu den Named User Lizenzen benötigt werden, haben oft ungünstigere Metriken und sind teurer geworden.

Langjährige SAP-Kunden haben häufig günstigere Regelungen mit SAP vereinbart, bisweilen auch zur indirekten Nutzung und oft auch von der Preisliste abweichende Sonderuser im Bestand. Mit der bisherigen Product Conversion können bestehende Rechte und günstige Lizenzen in die Zukunft gerettet werden.

Für Kunden, bei denen viel Shelfware existiert, die Laufzeit der Compatibility Packs nicht ausreicht, viele neue oder viele SAP Lizenzprodukte eingesetzt werden, die in S/4HANA keiner SAP Named User Lizenz mehr bedürfen, ist die Contract Conversion gegebenenfalls der bessere Weg.

Dies alles gilt es individuell zu prüfen und zu ermitteln. Tools können dabei helfen. Das Team des SAP Arbeitskreises Lizenzen verfügt über langjährige Erfahrungen und schafft Transparenz für seine Mitglieder. Erfahrene, seriöse SAP Lizenz- und Vertragsberater wie das Team der HiSolutions AG können Unternehmen bei der Lizenzierung von SAP S/4HANA effektiv und effizient beraten und Fehlinvestitionen mit hohen Folgekosten vermeiden.

Meist teure Contract Conversion

Mit der Contract Conversion verlieren SAP-Kunden alle alten Rechte und wechseln auf das jeweils aktuelle und oft ungünstigere Lizenzmodell. Zusatzvereinbarungen gemäß den alten Bestimmungen lassen sich meist nicht oder nur eingeschränkt durchsetzen.

Zudem muss der Wert des neuen Vertrags um mindestens zwei Prozent des Listenpreises der enthaltenen Lizenzen höher ausfallen als zuvor, unabhängig davon, ob diese Lizenzbedarfe tatsächlich bestehen.

Zusatzkosten für die obligatorische HANA-Datenbank

Bislang konnten SAP-Kunden Datenbanken diverser Hersteller einsetzen und häufig kostengünstiger lizenzieren. Mit dem Zwang zur HANA-Datenbank wächst nun nicht nur der Kostenblock (um meist 15 %), sondern auch die Abhängigkeit von SAP.
Dabei wird der Wert bisheriger NON-SAP-Datenbanklizenzen von SAP nicht angerechnet und verfällt ersatzlos.
Während der manchmal über Jahre laufenden Übergangsphase fallen außerdem für beide Datenbanken Wartungskosten an.

Handlungsoption: Wer zu spät kommt, den bestraft SAP

Während einer Karenzzeit von 90 Tagen bis zum 16. Juli 2023 können Unternehmen weiterhin die Flatrate SAP S/4HANA Enterprise Management for ERP customers (# 7018538) erwerben, obwohl sie bereits nicht mehr auf der SAP-Preisliste enthalten ist.  
Dabei handelt es sich um eine Option, die nicht sofort genutzt werden muss. Parallel – oder auch später – kann evaluiert werden, ob ggf. die Contract Conversion oder RISE with SAP die bessere Variante ist.

SAP Cloud: Wende durch Vertriebsdruck – und Tricks wie den Entfall der Product Conversion?

Bereits Anfang des Jahres wurde bekannt, dass der SAP-Vertrieb den Fokus auf das Thema Cloud legt und die Provision für Verkäufe der bewährten SAP On-Premise Produkte deutlich reduzierte. Die aktuelle Verteuerung des Umstiegs auf S/4HANA erhöht nochmals den Druck auf SAP On-Premises Kunden.

Auditerlöse für SAP – statt Mehrwert und Nutzen für Kunden

In der Pandemie hatte SAP oft auf Vermessungen verzichtet. Nun wird nicht selten mit harten Bandagen vermessen und auditiert. Schwerpunkte dabei: „Fehlnutzung“ der HANA Runtime-Datenbank, Developer-Lizenzen und indirekte Nutzung. Als Möglichkeit zur „Heilung“ von SAP-Lizenzdefiziten wird von SAP bisweilen auch der Abschluss größerer SAP-Cloud-Verträge, besonders RISE with SAP, angeboten.

Abhängigkeit durch RISE with SAP

Mit dem Komplettpaket „RISE with SAP“ bietet SAP – wie auch mit „Grow with SAP“ für Public Cloud – eine neue Form der Cloud-Transformation an. Bereits getätigte Investitionen in On-Prem-Software werden dabei nicht angerechnet. Das Subskriptionsmodell drängt SAP-Kunden in eine Dauerabhängigkeit und generiert SAP beständig profitable Umsätze.

Mehr zur HiSolutions SAP-SAM-Beratung erfahren Sie unter www.hisolutions.com/sap.

Wenn Sie kompetenten Rat zu SAP-Lizenzen und Verträgen suchen, wenden Sie sich gerne an unsere SAM-Lizenzexperten.