Bei Google und Amazon kamen die zum 1. Oktober 2019 angekündigten Änderungen der Produktbestimmungen für den Windows und SQL Server nicht gut an und wurde von diesen entsprechend öffentlich kommuniziert.

Alle nach dem 1. Oktober beschafften Microsoft Windows Server-Lizenzen können dann nicht mehr ohne Software Assurance auf Cloud-Systemen unter anderem der Anbieter Microsoft, Alibaba und Google eingesetzt werden. Dies gilt sowohl für Multi-Tenant-Systeme, als auch für dedizierte Hostsysteme, wie die erst kürzlich von Microsoft vorgestellte Lösung „Azure Dedicated Host“.

Für alle Kunden, die Windows Server-Systeme aktuell ohne Software Assurance bei Cloud-Anbietern betreiben, führt dies zu einer kräftigen und dauerhaften Kostenerhöhung.

Aber auch der schon vor langer Zeit eingeführte Azure Hybrid Use Benefit stößt bei Microsoft Marktbegleitern im Cloud-Segment nicht auf Gegenliebe. Der Azure-Hybridvorteil bietet Microsoft-Kunden mit aktiver Software Assurance Vergünstigungen bis zu 40% auf virtuelle Windows und SQL Server-Instanzen in der Azure Cloud . Zudem soll die Migration in die Cloud durch einen lizenzkostenfreien Parallelbetrieb für einen Zeitraum von 180 Tagen lokal und in der Cloud erleichtert werden. Für je 16 Core-Lizenzen des Windows Server Datacenter mit aktiver Software Assurance können neben dem lokalen Betrieb sogar dauerhaft bis zu zwei Instanzen kostenlos in Azure betrieben werden.

Es wird also spannend, wie Amazon, Google und Co. auf diese Einschränkungen reagieren werden.

Da darüber hinaus auch das End of Life – d.h. die technische Wartung (Sicherheitspatches) für viele alte Windows Server-Versionen in den kommenden Monaten erreicht sein wird, werden vielen Microsoft-Kunden sich überlegen müssen, wie mit Systemen, die noch eine alte Windows Server-Version nutzen, umgegangen werden soll.

Im Januar 2020 werden die Versionen 2008 und 2008 R2 den End of Life erreicht haben. Spätestens dann sollten solche Systeme entweder gut gekapselt, migriert oder abgeschaltet werden. Vielleicht kann ein Wechsel in die Cloud dort eine Lösung sein? Jeder Microsoft-Kunde mit solchen Alt-Systemen sollte sich frühzeitig eine gute Strategie für den Windows Server und am besten auch gleich den SQL Server überlegen.

Ein kundenindividueller Microsoft-Lizenzierungsworkshop kann dort sicher gut weiterhelfen.