Was bisher geschah

Nachdem wir im ersten Teil unserer dreiteiligen Oracle Blog-Serie über das fundierte Analysieren der Lizenzierung von und mit Oracle-Datenbankprodukten berichtet haben, befassen wir uns hier im zweiten Teil mit der Virtualisierung mit Hard- und Softpartitioning.

Eine Besonderheit der Oracle-Lizenzmetrik stellen die Lizenzierungsregeln bei einer Virtualisierung dar. Oracle bewertet unterschiedliche Virtualisierungsplattformen mit verschiedenen Regeln. So unterteilt Oracle die Virtualisierer in zwei Kategorien: Hardpartitioning und Softpartitioning.

Die Situation

Bei Hardpartitioning wird der Lizenzbedarf anhand der Ressourcen des virtualisierten Systems berechnet, wohingegen bei Softpartitioning die darunterliegende Hardware als Berechnungsgrundlage dient. Als Hardpartitioning bewertet Oracle folgende Technologien:

  • Solaris: Physical Domains (also known as PDomains, Dynamic Domains or Dynamic System Domains),
  • Solaris: Solaris Zones (also known as Solaris Containers, capped Zones / Containers only),
  • AIX: IBM´s LPAR (adds DLPAR with AIX 5.2),
  • AIX: IBM´s Micro-Partitions (capped partitions only),
  • AIX: vPar (capped partitions only),
  • AIX: nPar,
  • HPUX: Integrity Virtual Machine (capped partitions only),
  • HPUX: Secure Resource Partitions (capped partitions only),
  • Fujitsu´s PPAR,
  • Oracle VM for x86 (nur speziell konfiguriert)
  • Oracle VM for SPARC (nur speziell konfiguriert)
  • Oracle Linux KVM (nur speziell konfiguriert)

Alle anderen Lösungen werden als Softpartitioning angesehen, wie z. B. VMware oder XenServer.

Das Problem und die Herausforderung

Daraus folgen einige Fallstricke, denn falls Hardpartitioning eingesetzt wird, muss das Tool eine Verbindung zum Hostsystem herstellen und erkennen, welche Technologie eingesetzt wird, um aus der Konfiguration den korrekten Lizenzbedarf abzuleiten. Weiterhin muss der Nutzer sicherstellen, dass die Konfiguration den Guidelines Oracles entspricht, um die Lizenzmetrik für Hardpartitioning anwenden zu können.

Komplex wird es zusätzlich, wenn mehrere Ebenen an Virtualisierung eingesetzt werden, z. B. eine mit Hardpartitioning virtualisierte Solaris VM mit einer capped Zone. Hier muss ein Tool über alle Schichten der Virtualisierung die korrekten Verbindungen herstellen, um den Lizenzbedarf zu errechnen.

Weiterhin kann dies auch eine Konstellation darstellen, welche Oracle nicht explizit beschrieben hat und es unklar ist, welche Metrik in welcher Form anzuwenden ist. In dem vorhin genannten Beispiel gibt es bisher kein öffentliches Dokument seitens Oracle welches beschreibt, was letztlich zu lizenzieren ist.

Das Fazit

Oracle Hardpartitioning stellt eine Möglichkeit dar, den Lizenzbedarf von Oracle Datenbanken zu senken. Hier müssen jedoch genauestens die Guidelines von Oracle beachtet werden. Die Tools zur Erfassung des Lizenzbedarfs von Oracle-Datenbanken müssen zusätzlich die Konfigurationen von den freigegebenen Hardpartitioning-Lösungen über alle Virtualisierungsebenen erkennen und die damit einhergehenden Metriken korrekt anwenden. Falls Sie also ein Tool einsetzen und Hardpartitioning benutzen, empfiehlt es sich eine Plausibilitätsrechnung anhand der von Ihnen eingesetzten Konfiguration durchzuführen und mit dem Ergebnis des Tools zu vergleichen.

Lesen Sie auch…

…den ersten Teil dieser Blogserie: Oracle(n) oder fundiert analysieren und

…den dritten Teil dieser Blogserie: Oracle Datenbanklizenzierung mit Tool.

Quelle: https://www.oracle.com/assets/partitioning-070609.pdf