Auf Basis von zwei juristischen Gutachten hinsichtlich der indirekten Nutzung reicht der Bundesverband der IT-Anwender e.V. VOICE jetzt Kartellbeschwerde gegen SAP beim Bundeskartellamt ein. Dies geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor. Intransparente und uneindeutige Lizenzbedingungen, vorrangig beim stetig strittigen Thema der indirekten Nutzung, führen zu Einschränkungen der „Interoperabilität“. So sehen sich Anwenderunternehmen durch unfaire und teilweise doppelte Gebühren gegenüber anderen Marktteilnehmern und durch Risiken der intransparenten Lizenzierung in ihrer digitalen Transformation benachteiligt. Außerdem betroffen von der rüden Lizenzpolitik der SAP sind Hersteller von Third-Party-Anwendungen, denn die Lizenzbedingungen der SAP zielen auf eine Ein-System-Landschaft ab. Damit sollen SAP-Anwender Strafzahlungen entrichten, sobald Third-Party-Anwendungen mit SAP-Systemen kommunizieren. Die VOICE sieht dies als „innovations- und wettbewerbsfeindlich“.
Ob die Beschwerde beim Bundeskartellamt angenommen wird, ist noch nicht gesichert. Bislang konnte SAP solche Vorstöße u.a. mit Hinweis auf die Größe des gesamten Softwaremarktes abwehren.