Oracle hat am 23.01.2023 eine neue Preisliste für die Oracle Java Standard Edition (Java SE) veröffentlicht:
Dieser Preisliste ist zu entnehmen, dass die bestehenden Produkte Java SE Desktop Subscription und Java SE Subscription durch eine neues Produkt namens Java SE Universal Subscription ersetzt wurden. Das Besondere daran ist, dass das neue Produkt nicht mehr nach dem tatsächlichen Technologiebedarf, d. h. nach Named User Plus und/oder Oracle-Prozessoren lizenziert wird, sondern nach den Mitarbeitern und Externen ohne konkreten Nutzungszusammenhang.
Das bedeutet, dass Organisationen, welche weiterhin Oracle Java SE lizenzieren wollen, nun ihre gesamte Organisation durchlizenzieren müssen, auch wenn Java SE nur auf wenigen Geräten oder Servern im Einsatz ist.
Dies wird zu massivsten Preissteigerungen bei der nächsten Verlängerung der Subscription oder beim Abschluss einer neuen Subscription führen.
Ein Beispiel:
Hat ein Kunde z. B. mit 2.000 Mitarbeitern und Externen nur seine Desktops mit Java ausgestattet, bezahlt dieser aktuell rund 12 * 2 USD * 2.000 = 48.000 US-Dollar jährlich. Nach der neuen Metrik sind es nun 12 * 12 USD * 2.000 = 288.000 US-Dollar jährlich. Die Kosten haben sich versechsfacht!
Es kann nur gehofft werden, dass Oracle die Listenpreise ordentlich rabattiert, denn sonst sind solche Summen sehr schwer zu verargumentieren.
Der langfristig kostengünstigste Ausweg ist der Wechsel von Oracle Java SE auf eine OpenJDK-Variante (oder das regelmäßige Updaten auf die neuste LTS-Version der Java SE.)
Da bei vielen Organisationen die Verlängerung der Java SE-Subscription in den kommenden Monaten ansteht, ist es nun kritisch, sich zeitnah mit den Folgen zu beschäftigen.
Sollten Sie / Ihre Organisation Unterstützung benötigen, sprechen Sie uns gerne für ein unverbindliches Erstgespräch an.