Ja genau, die Metrik „VPC = Virtual Processor Core“ wurde im Juni 2019 eingeführt. Wie lief das denn ab und musste dabei eigentlich etwas beachtet werden?  

Als erstes ein kleiner Rückblick in die Historie:

Es gab sehr viele unterschiedliche Db2-Editionen. Eine kleine Auswahl gefällig?

Db2 Express, Db2 Express-C, Db2 Workgroup Server Edition, Db2 Enterprise Server Edition, Db2 Advanced Workgroup Server Edition, Db2 Advanced Enterprise Server Edition, IBM Database Enterprise Developer Edition. Es gab wohl ebenso viele Metriken, wie z. B.: PVU (Processor Value Unit), Terabyte, Socket, Virtual Server, AU (Authorized User), Authorized User Single Install, CEO User.

In jeder Version (9.7, 10.1, 10.5…) konnten sich die gelieferten Funktionalitäten und der Leistungsumfang ändern. Die erlaubte Nutzung konnte sich bei unterschiedlicher Lizenzmetrik in der gleichen Version unterscheiden! Bei Testsystemen wurde es noch komplizierter.

Also es war wirklich höchste Zeit hier die Lizenzierung zu vereinfachen.  Ab der Version 11.5 sollte es nur noch folgende drei Editionen und eine Metrik geben: Community, Standard, Advanced sowie die Metrik des „Virtual Processor Core“ (VPC). Die Community Lizenz ist frei verfügbar und kommt ganz ohne Metrik aus. Ein super Plan, denn alle Features sollen auch für alle Versionen zur Verfügung stehen.

Vereinfachte Lizenzierung, aber…

Das hört sich so weit alles einfach und logisch an. Jedoch gibt es einige „Aber…“:

  • Es sind nur die Workgroup Editionen von der Umstellung betroffen.
  • Es gibt Einschränkungen bezüglich maximal erlaubter Werte von Cores, Arbeitsspeicher und Plattenkapazität – das muss überwacht bzw. konfiguriert werden.
  • Testsysteme werden nach „Authorized User“ lizenziert.

Der berechtigte Einwand ist, dass ein „Authorized User“ doch auf beliebig viele Installationen zugreifen kann.  Ja, das ist im Prinzip richtig. Bei der Db2, ab der Version 11.5, muss das produktive System aber per „VPC“ lizenziert sein.

Damit sind wir bei den Versionen und Umstellungen. Die Workgroup Editionen wurden „automatisch“ von der alten Metrik auf „VPC“ umgestellt.

Sehr gut und wie genau wurden die umgestellt? Das kommt nun wieder darauf an was für ein Metrik vorhanden war. Aus einem Socket wurden acht VPCs; aus fünf AUSI wurde ein VPC usw….  

Ein Blick in die aktuellen Ankündigungen der IBM macht nun folgendes sichtbar:

In der Version 11.5.4 gibt es vier Editionen.  Es ist eine „Base Edition“ dazugekommen und hier wird das Testsystem schon wieder anders lizenziert! Außerdem gibt es auch noch die Enterprise Server Version. Diese wurde nicht umgestellt, sodass es hier beispielsweise immer noch die Metrik „PVU“ gibt.

Von Vereinfachungen bei der Db2-Lizenzierung kann hier sicherlich nur eingeschränkt die Rede sein. Es ist eine „kommt-drauf-an-Situation“.

Was gibt es nun zu beachten?

Waren Sie von der Umstellung der Workgroup-Editionen betroffen?

Achten Sie auch auf OEM-Software und Spezialverträge. Häufig ist die Db2 die technische Basis eines weiteren Systems. Wenn Sie betroffen waren, prüfen Sie, ob die Umstellung korrekt gelaufen ist. Leider sind hier in der Vergangenheit schon Fehler passiert!

Verfügen Sie über eine Transparenz bezüglich Verträgen und Installationen?

Erstellen Sie diesen Überblick und achten Sie besonders auf Test- und Entwicklungsumgebungen. Ein Gutachten der HiSolutions AG kann hier gute Hilfestellung leisten und für Klarheit sorgen. Sie erhalten eine Lizenzhistorie, die aktuellen Nutzungsbedingungen, eine Dokumentation der Installationen und Empfehlungen für den weiteren Einsatz. Zusätzlich erfüllen Sie Ihre Dokumentationspflicht laut Vertrag. Diese Dokumentationspflicht gilt übrigens für alle IBM SW-Installationen!