Das Lizenzmanagement erhält zunehmende Bedeutung – bei Unternehmen genau wie bei öffentlichen Einrichtungen. Das Handling der verschiedenen Lizenzmodelle, die Verarbeitung der Vielzahl an Daten zur Ermittlung des Lizenzbedarfs, all dies führt zu signifikanten Herausforderungen und Aufwänden. Oftmals wird die Lösung der Probleme in der Anschaffung eines entsprechenden SAM-Tools gesehen. Dessen Vorteile sind vielversprechend: Automatisierte Erkennung lizenzierungsrelevanter Softwareprodukte, automatische Berechnung des Lizenzbedarfs unter Berücksichtigung aller Lizenzbedingungen und Nutzungsrechte und vieles mehr. Aber was darf ich wirklich erwarten? Was bleibt an mir hängen?
SAM-Tool kein Selbstläufer
Ein Tool soll einem die Arbeit abnehmen, aber leider wird oftmals der Aufwand vernachlässigt oder verschwiegen, der zu treiben ist, damit das Tool genau dies tut und dabei die korrekten, realitätsgetreuen Zahlen ausspuckt. Entgegen vieler Versprechen der Toolanbieter ist der Betrieb eines SAM-Tools nämlich kein Selbstläufer. Vielmehr sind große Aufwände nötig, das Tool mit den nötigen Daten zu speisen und deren korrekte Verarbeitung sicherzustellen. Hierzu ist weiterhin großes Know-how und Verständnis der produktspezifischen Lizenzmodelle und Nutzungsrechte erforderlich. Das Tool ist, wie der Name schon sagt, nur ein Werkzeug, welches nur dann, wenn es fachmännisch bedient wird, auch wirklich einen Mehrwert bringt.
Die richtige Zielsetzung
Wir empfehlen daher immer wieder, mit der richtigen Zielsetzung an ein Tool heranzugehen: Ein Tool dient nicht der Aufwands- oder Komplexitätsreduzierung, es dient der Qualitätssteigerung sowie der Erhöhung der Transparenz und der Verfügbarkeit von Complianceinformationen!
Fehlt es Ihnen an Know-how und den nötigen Ressourcen für das Lizenzmanagement, ist der Einsatz eines Tools der völlig falsche Ansatz. Die Komplexität der Tooladministration würde ihre knappen Ressourcen vollends überlasten. In dem Fall sollten sie vielmehr über den gezielten Zukauf von SAM-Services nachdenken. Verschiedene Anbieter am Markt bieten hier operative Unterstützung an, bringen ihr Know-how zu Lizenzmodellen oder Erfahrungen im Umgang mit den SW-Herstellern ein, weisen Sie auf Probleme und Fettnäpfchen hin und helfen ihnen letztlich Herr der Lage zu bleiben.
Ermitteln Sie jedoch bereits die Compliance mit anderen Werkzeugen oder mit der Hand und es fehlt ihnen weniger am Know-how oder passenden Rohdaten als vielmehr an einer automatisierten Verarbeitung der Daten, dann (und leider nur dann) hilft Ihnen ein Tool tatsächlich weiter.
Denn ein Tool ist wie ein Taschenrechner, der auch nur dann richtige Werte ausgibt, wenn man die richtigen Zahlen eingibt und weiß, an welchen Stellen Klammern zu setzen sind. Ohne mathematisches Grundverständnis bringt Sie ein Taschenrechner genauso wenig weiter, wie ein SAM-Tool ohne Verständnis für die Lizenzmodelle.
Fazit/ Unsere Empfehlung: Auf die richtige Zielsetzung achten und den Reifegrad der eigenen IT-Organisation berücksichtigen
Der Einsatz eines SAM-Tools im Eigenbetrieb ist nur etwas für reife IT-Organisationen in denen bereits Lizenzmanagement Know-how vorhanden ist oder zumindest aufgebaut werden soll. Suchen sie hingegen nach einer Entlastung für ihre eigene Organisation oder scheuen den Aufbau von Lizenz-know-how, empfehlen wir Ihnen vielmehr über den Einsatz externer Experten nachzudenken.