SAP hat kürzlich angekündigt, die SAP Business Suite bis 2033 unter bestimmten Voraussetzungen fortzuführen. Dies berichtete am 22.01.25 u. a. ein Artikel im Handelsblatt: „Unternehmen, die im Zuge des Programms ‚RISE with SAP‘ die neue Produktgeneration einführen, sollen über eine zusätzliche Option ihre alten Systeme bis Ende 2033 nutzen können.“
Speziell für diese Kunden hat SAP jetzt die Option „SAP ERP, private edition, transition option“ vorgesehen, mit der die Altsysteme bis Ende 2033 genutzt werden können. Wie die Details der Option aussehen werden, soll im Laufe des zweiten Quartals 2025 sowie im Verlauf des Jahres 2028 weiter präzisiert werden.
Die Voraussetzungen, soweit sie bislang bekannt sind, haben es allerdings in sich und erfordern kundenseitig sorgfältige Planungen. Außerdem führt dieser Weg zwangsläufig in das cloudbasierte „RISE with SAP“.
Unklar sind die Aussagen bezüglich des Supports. Beispielweise wird für ECC-Systeme On-Premise nach dem Auslaufen der Regelwartung ab 2028 von einem Aufschlag von 2% des Wartungsprozentsatzes (das sind real mehr als 10%) und nach dem Auslaufen der Extended Maintenance in 2030 lediglich von der Customer Specific Maintenance gesprochen. Der Customer Specific Maintenance ist aufwandsbasiert und somit nicht pauschal kalkulierbar. Zudem stehen Kunden vor der weiteren Herausforderung, mit diesem Modell ab 2030 den gesetzlichen Richtlinien und Anforderungen entsprechen zu können. Wir stellen nach der aktuellen Faktenlage die Konformität ab diesem Zeitpunkt in Frage.
So müssen hierfür die SAP-ECC-Applikationen in einen RISE-Container gebracht werden und somit in die Cloud der SAP umziehen. Dazu müssen die Betriebskosten dieses RISE-Containers über entsprechende, angemessen dimensionierte Tenants eingeplant werden. Außerdem ist eine Lizenzierung der ECC-User über die neue FUE-Metrik (unter Berücksichtigung der passenden „T-Shirt-Sizes“, alternativ bedarfsspezifischer als sog. „Tailored Option“) erforderlich.
Es empfiehlt sich, im Rahmen einer genauen Transformationsplanung zu definieren und mit SAP abzustimmen, welche Bestandteile der ECC-Software zu welchen Zeitpunkten auf RISE umgestellt werden. Extended Support dürfte dann nur für die verbleibende ECC-Software berechnet werden, und das auch nur bis zum Abschluss der Migration.
Ein weiterer, zu klärender Punkt betrifft die Pakete, die von der Extended Maintenance nicht berührt werden, insbesondere die Compatibility Packs. Hier sollte geprüft werden, ob und in welchem Umfang kundenseitig eingesetzte ECC-Software betroffen ist.
Einer Pressemitteilung von SAP zufolge müssen kundenseitig einige Voraussetzungen geschaffen werden, um das Angebot annehmen zu können. Zum Beispiel ist als Datenbank-Plattform SAP HANA erforderlich.

Sobald SAP die Details und vor allem Preismodelle (voraussichtlich 2028) zur „SAP ERP, private edition, transition option“ veröffentlicht hat, lassen sich die Annahmen weiter konkretisieren und auch die Kosten genauer kalkulieren.
Unsere SAP-SAM-Experten haben bereits viele Kunden erfolgreich auf ihrem Weg nach SAP S/4HANA und RISE with SAP begleitet, die davon erheblich profitieren konnten. Gerne unterstützen wir auch Sie bei Ihren diesbezüglichen Überlegungen und Planungen. Kontaktieren Sie uns gerne unter sam@hisolutions.com.