„Du musst was tun, der Microsoft Support für… läuft aus.“ „Können wir dann das Windows auf unseren Client-Geräten nicht mehr benutzen?“
Diese oder ähnliche Fragen werden immer wieder gestellt, wenn ein Hersteller den Support einstellt. Aber was bedeutet das eigentlich? Was bedeutet Support im Microsoft-Kontext und was ist wirklich zu tun?
Microsoft gliedert den Lifecycle in zwei Modelle. Den „Fixed-Lifecycle“ und den „Modern-Lifecycle“.
Der „Fixed-Lifecycle“ folgt, wie der Name schon sagt, einer festen Timeline was den Support angeht. Der Allgemeine Support für ein Produkt wird im Normalfall fünf Jahre geleistet. Dieser beinhaltet Feature-Updates und Sicherheits-Updates.
Nach Ablauf des Allgemeinen Supports (auch: Mainstreamsupport) wird ein erweiterter Support geleistet, in dem für das jeweilige Produkt noch Sicherheitsupdates und -patches zur Verfügung gestellt werden.
Der Ablauf des Allgemeinen Supports im „Fixed-Lifecycle“ hat auch Einfluss auf die Konnektivität verschiedener Onlineservices bei Produkten mit „Fixed-Lifecycle“. Diese wird seitens Microsoft danach nicht mehr sichergestellt. Das bedeutet, dass Probleme, die aufgrund des Betriebs eines Produkts mit abgelaufenem Allgemeinen Support und einem Onlineservice von Microsoft auftreten können. Z. B. Betriebsstörungen, nicht mehr supportet werden. Der Kunde erhält somit keinerlei Unterstützung bei Problemen im Betrieb dieser beiden Produkte. Eine genaue Konnektivitätsübersicht bietet Microsoft auf der Seite Windows and Office Configuration Matrix.
Der „Modern-Lifecycle“ bezieht sich auf Produkte, die kontinuierlicher Wartung und Erweiterung unterliegen – die Onlineservices von Microsoft. Somit müssen keinerlei Supportzeiträume beachtet werden, solange der Kunde diese Produkte lizenziert.
Na dann, ist ja alles in Ordnung, oder?
Leider nein, der Fallstrick verbirgt sich hier im Detail der „Modern Lifecycle“-Richtlinie.
Kunden müssen Änderungen in den jeweiligen Onlinediensten eigenverantwortlich und proaktiv verfolgen. Microsoft bietet nur jeweils eine 30-tägige Vorabbenachrichtigung, wenn Maßnahmen erforderlich sind, um mit Änderungen oder Verschlechterungen des Services in der normalen Nutzung umzugehen. Dies kann herausfordernd sein.
Besonders schwierig wird es, wenn das Geschäftsmodell des Kunden auf einem bestimmten Microsoft-Service basiert, der mit einer 30-tägigen Vorlaufzeit eingestellt wird. Dieses Risiko muss berücksichtigt und bewertet werden.
Trotzdem ist dieses Vorgehen im SaaS-Umfeld üblich und betrifft alle Anbieter von Onlinediensten und Hyperscaler. Es sollte immer in die Bewertung einfließen. Weitere Informationen finden sich auf den Seiten von Microsoft.
Welche Produkte sollte man sich also im Jahr 2025 anschauen, um sie ggf. gegen eine neuere Version auszutauschen?
Microsoft Produkt | Ende Mainstreamsupport | Ende erweiterter Support |
---|---|---|
Windows 10 Enterprise/Education, IoT Enterprise/Home/Pro | n. z. (Modern-Lifecycle-Richtlinie) | 14.10.2025 |
Office 2016 (inkl. Einzelprodukte, sowie Project und Visio) | 13.10.2020 | 14.10.2025 |
Exchange Server 2016 | 13.10.2020 | 14.10.2025 |
Visual Studio 2015 | 13.10.2020 | 14.10.2025 |
Office 2019 | 10.10.2023 | 14.10.2025 |
Exchange Server 2019 | 09.01.2024 | 14.10.2025 |
Weitere Produkte sind auf den Microsoft Seiten zu finden: End-of-Support 2025
Was mache ich, wenn ich diese Produkte nicht einfach gegen moderne Produkte austauschen kann?
Wenn die Entscheidung für einen weiteren Betrieb der oben genannten Produkte gefallen ist, sollte man die Instanzen auf denen diese Produkte laufen, so gut wie möglich isolieren, damit die Sicherheitsrisiken minimiert werden. Erweiternd dazu sollte eine Risikobewertung vorgenommen werden.