Bereits im Oktober 2016 hat SAP begonnen, Bestandskunden, die weniger als 22 Prozent Wartung zahlen, über die geplante Wartungserhöhung ab Januar 2017 zu informieren. Ein weiterer Versuch von SAP, mehr Ertrag aus ihren Bestandskunden zu generieren. Aber es gibt Auswege …
Steigerung der Wartungskosten um 2,4 Prozent
Laut DSAG erhalten die Bestandskunden mit Verträgen von einer „Mindestlaufzeit von 2 vollen Kalenderjahren“ Post von der SAP, die auf Standard- bzw. Enterprise Support bisher weniger als 22 Prozent bezahlt haben. So heißt es aus DSAG-Kreisen, es sei eine Steigerung von „2,4 % relativ zu Ihrem jetzigen Pflegeprozentsatz“ zu erwarten.
Anpassung der Wartungskosten treibt SAP-Kosten in die Höhe
Ein höherer „Pflegeprozentsatz“ bedeutet damit höhere Kosten im SAP-Umfeld – und das nicht nur für Neubeschaffungen, sondern vor allem auch für Bestandsprodukte. Besonders bei Kunden, bei denen die Wartungskosten bislang geringer gewesen sind, treibt dies schnell die Gesamtkosten in die Höhe.
Kostenexplosion vermeiden
Doch es gibt einige Hebel, die Wartungskostenerhöhung nicht in einem Kostendesaster enden zu lassen. Diese Hebel liegen zum einen in der Optimierung des Bestandes, zum anderen in einer durchdachten Beschaffungs- und Verhandlungsstrategie bei geplanten Neukäufen:
- Prüfen Sie Ihren Bestand auf unnötige Lizenzkosten, um damit abhängige Wartungskosten vermeiden zu können. Was Sie dabei erzielen können, hängt von Ihrer Strategie und dem Verhandlungsgeschick mit der SAP ab.
- Gute Verhandlungen bei neu benötigten Lizenzen versprechen geringere Lizenzkosten und somit geringere Wartungskosten.
- Besteht bei Ihnen die Möglichkeit, die Wartung direkt über Partner statt über SAP zu beziehen? Abhängig vom Verhandlungsgeschick und dem Beschaffungsvolumen lassen sich wichtige Prozentpunkte verhandeln. Ein mögliches Szenario mit großem Einsparpotenzial könnte sein, den Firstlevel-Support direkt bei einem Partner zu kontrahieren und nur den Second/ Thirdlevel-Support bei SAP abzuschließen. Wenn Sie nicht stark von gesetzlichen Änderungen abhängig sind, kann eine Übertragung der Wartung auf einen von SAP unabhängigen Wartungsanbieter die Wartungskosten halbieren.
- Werden Services wie Going Live Check, KPI-Analysen etc. aus dem Enterprise Service oder aber höhere Servicelevels benötigt, kann sich durchaus der Umstieg auf Enterprise Support lohnen – trotz der höheren Kosten, der Preisabstand zum Standard Support wird schließlich durch die aktuelle Erhöhung kleiner.
- Aktuell gibt es für Bestandskunden das Angebot, bei einem Umstieg auf HANA entweder die Wartungskosten durch eine Reduktion der Wartungsbasis zu reduzieren oder hohe Rabatte für die nächsten Jahre zu erhalten, sollte der Umstieg auf HANA mehr Zeit benötigen.
Wartungskostenerhöhung zur Optimierung nutzen
Vermeiden Sie unnötige Lizenzkosten und somit auch höhere Wartungskosten. Nutzen Sie die Ankündigung zur Erhöhung der SAP Wartungskosten, um Ihren Bestand zu optimieren und Neuanschaffungen so einzusetzen, dass Ihre Wartungskosten auch in 2017 stabil bleiben.